WdJ 2016

Geschichte

Der Name Meulenwald ist wohl auf die mit Meilensteinen versehene Römerstraße von Trier nach Andernach, die Via Antunnaca, zurückzuführen.
Neben der lateinischen Deutung (milia passum = Meile) wird sein Name im Volksmund auch mit dem Trierer Erzbischof Milo (gestorben 753) in Verbindung gebracht. In dem Prümer Urbar (=Güterverzeichnis) aus dem Jahre 893 ist zwar der Meulenwald nicht namentlich genannt, aber sicherlich ist er in der Hauptsache gemeint, wenn dort von den Wald- und Weideberechtigungen der Orte Issel, Zemmer, Schleidweiler usw. die Rede ist.
Zum ersten Mal wird er als „Sueycherwald“ im Jahre 1291 urkundlich erwähnt. Im Weistum (= mittelalterliches Gesetzbuch) von 1517 heißt er der „Hohe Wald“, der sich vom Rotenberg bei Quint bis zum Wallenborn bei Heckenmünster erstreckte.
1775 wurden von den Zeugen im Meulenwaldprozess folgende Bezeichnungen als gebräuchlich angegeben:

  1. „Meilenwald“, weil er viele Meilen langs sei bzw. weil man ihn nach dem Trierer Erzbischof Milo benannt habe

  2. „HoherWald“

  3. „Prümer Vogteiwald“

Vielleicht ist der Name Meulenwald auch einfach nur auf das Wort Meiler zurückzuführen, da das für die Quinter Eisenhütte notwendige Befeuerungsmaterial dem kurfürstlichen „Meylenwald“ entnommen wurde.
Ursprünglich war der Meulenwald  e i n  Wald gewesen, der 1775 unter verschiedene Berechtigte aufgeteilt wurde. Folgende Parteien hatten im Bereich des Meulenwaldes Rechte: der Kurfürst von Trier, die Freiherren von Kesselstatt, die Abtei Prüm, der Graf von der Leyen, die Kanonie Klausen und die Gemeinden Schweich, Issel, Föhren, Naurath sowie Hetzerat-Erlenbach.
Die Forsthut übten zwei Schweicher Waldförster aus, die der Abt (später Kurfürst) ernannte. Sie hatten ursprünglich die Aufsicht über das gesamte Meulenwaldgebiet.
Im 18. Jh. stellte das Haus von Kesselstatt für seine Waldungen eigene Wildhüter ein. Neben den beiden Aufsehern aus Schweich versah auch noch ein kurfürstlicher Jäger (=Förster) hier seinen Dienst. In der Folgezeit wurden, da die Landesherren inzwischen erkannt hatten, dass man ein größeres Augenmerk auf die Hege und Pflege des Waldes richten müsse, die ersten Forstämter im Kürfürstentum Trier (ab 1720) eingerichtet.
Im Jahre 1809 teilte die französische Regierung den Meulenwald nach langen Rechtsstreitigkeiten (wegen der Berechtigung für die Holznutzung) zwischen der Familie von Kesselstatt und dem Staat auf. Diese  Aufteilung in Privat- und Staatsforst hat sich bis in die heutige Zeit unverändert erhalten.