Trinkwasserschutz
Die nachhaltige Bereitstellung sauberen Trinkwassers ist eine der wichtigsten Leistungen des Frankenwaldes. Die Ködeltalsperre, die größte Trinkwassertalsperre Bayerns, versorgt mit ihren 21 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen fast die gesamte Bevölkerung Oberfrankens (vgl. 17 Ködeltalsperre). Die Fernwasserversorgung Oberfranken FWO errichtete bereits zwischen 1972 und 1975 nahe dem Stausee bei Rieblich die erste Aufbereitungsanlage von Trinkwasser aus Talsperren in Bayern. Daneben gibt es zahlreiche Wasserschutzgebiete als Einzugsgebiete kommunaler Trinkwasserbrunnen.
Von den Forstleuten und Waldbesitzern werden waldbauliche Maßnahmen in den Wasserschutzgebieten besonders bestandes- und bodenschonend durchgeführt. Höhere Laubholzanteile sollen die Trinkwasserqualität und die Speicherfunktion der Waldböden verbessern. Die hier verbotenen Pflanzenschutzmittel- und Düngungseinsätze werden auch außerhalb der Wasserschutzgebiete im Staatswald nicht durchgeführt.
Die Qualität des Wassers im Frankenwald hatte in früheren Jahrzehnten durchüberhöhte Säure- und Schwefelimmissionen sehr gelitten. Zusammen mit dem ohnehin basenarmen Ausgangssubstrat kam es zu tiefgründigen Versauerungen des Waldbodens. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft LWF untersucht mit Hilfe seiner Waldklimastation Rothenkirchen am Rennsteig bei Steinbach am Wald seit zwanzig Jahren die weitere Entwicklung. Danach sind die Immissionen, besonders der Schwefeleintrag, in dieser Zeit deutlich zurückgegangen. Dennoch ist aufgrund der Speicherkapazität der Böden der Schwefelaustrag mit dem Sickerwasser noch immer hoch. Mit ihm gehen leider auch für den Wald wertvolle basische Nährstoffe und Puffersubstanzen verloren. Der laufende Waldumbau in Richtung laubholzreicher Mischbestände hilft, dem entgegenzuwirken und den insgesamt positiven Trend zu beschleunigen. Gleichzeitig sind ein deutlicher Anstieg der Durchschnittstemperaturen und eine Häufung von Wetterextremen wie Sommertrockenheiten für die zwei vergangenen Jahrzehnte mit Hilfe der Waldklimastation nachgewiesen. Der Frankenwald der Zukunft muss deshalb klimastabil und risikoarm aufgestellt sein, damit er seinen Aufgaben gerecht werden kann.