WdJ 2016

Forstliches

Natur und Mensch wertschätzen

Die Sollinglandschaft prägt nicht nur die Vielfalt der Natur sondern auch die Menschen die dort arbeiten. Für den Außenstehenden oft kaum wahrnehmbar ist die besondere Leistung der im Solling tätigen und diese Waldfläche in dieser Form prägenden und erhaltenden Menschen. Die Wertschöpfung der Waldwirtschaft kommt häufig zu kurz. Dennoch begegnen viele in ihrem persönlichen Umfeld Produkten aus dem Solling. Aber die wenigsten Menschen wissen, welche Produkte alle aus besten Sollingholz hergestellt sind. So ist zum Beispiel die Chance, im Sommer mit einen Eisstiel ein Stück Solling in der Hand zu halten, sehr groß. 

Früher Romantik ―  Heute Wirtschaftsunternehmen

Die romantische Vorstellung des Försters vom Silberwald entspricht längst nicht mehr der Realität. Die Solling-Försterinnen und Förster sind heutzutage moderne Dienstleister, die ein ganzes Unternehmen managen müssen. Die früher als typische Försteraufgaben angesehene Beschäftigung, wie die Jagd oder die Betreuung der Besucher des Waldes, werden quasi nebenbei erledigt. Forstleute müssen heute bei ihrer Arbeit ganz unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden: Sie müssen neben den klassischen Försteraufgaben von früher unter zu berücksichtigenden ökologischen Anforderungen nachhaltig und effektiv wirtschaften. Die dafür erforderlichen Kenntnisse sind sehr umfangreich und lassen den heutigen Förster zu einem beruflichen Allrounder werden. 

 

Moderne Forstwirtschaft — Ökologische Waldbewirtschaftung als Partner für die Region

Im Bewusstsein einer vom braunschweigischen Forstmeister Johann Georg von Langen (1699 bis 1776) begründeten über 300-jährigen Tradition, folgen die Forstleute der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) im Solling heute der Konzeption der „Langfristigen Ökologischen WaldEntwicklung“ (LÖWE). Als Partner für die Region haben die Niedersächsischen Landesforsten den Bau des  Besucherzentrums am Wildpark (Eröffnung 2013) initiiert.

 

Soziales Engagement und  moderne Arbeitsverhältnisse

Die 151 MitarbeiterInnen in den Forstämtern Dassel und Neuhaus kommen in den Genuss moderner Arbeitsverhältnisse. 2011 erhielten die NLF für das Gesundheitspräventionsprogramm “Fit im Forst“ den Personalmanagement-Award für Demografiemanagement.

Das im Forstamt Dassel erprobte Arbeitsmodell  teilautonomer Gruppenarbeit wird seit über 15 Jahren umgesetzt.

Das soziale Engagement der Niedersächsischen Landesforsten zeigen jährlich 12 Forstwirtausbildungsplätze, vier bis fünf Referendare und Anwärter im Vorbereitungsdienst sowie kontinuierliche Neueinstellungen und die Sicherstellung eines Mindestlohns 

 

Forstämter Dassel und Neuhaus

 1. Sollingstatistik  - Ökonomie

Im Solling gibt es ca. 38.500 ha Landeswald, die von den beiden Forstämtern Dassel und Neuhaus bewirtschaftet werden.

 

 

Anteil der Baumarten:

Buche = 44 % 

Fichte =36% Fichten

Eiche = 10 %

Lärche = 4%

Douglasie= 1%

Kiefer = 1 % ,

Edellaub- und Weichlaubbäume = 4%

 

Gesamt-Holzvorrat in 2012:  323 m³/ha = 11,92 Mio. m³

 

 

 

Sollingstatistik -  Waldeinschlag oder Holznutzung

Der Einschlag lag in den vergangenen zehn Jahren mit 8,9 m³/ha pro Jahr unter dem festgesetzten Hiebsatz. Dies bedeutet eine Gesamtvermarktung von 250.000 m³ Rohholz pro Jahr. Davon gehen 30.000 m³ an örtliche Brennholzkunden. Die lange Tradition der Holzfeuerung als preiswerter Brennstoff ist von großer sozialer und wirtschaftlicher Bedeutung für die Bevölkerung.

Etwa 90 % des im Solling eingeschlagenen Holzes findet Abnehmer im Umkreis von höchstens 150 km. Durch die Verwertung des Holzes in Form von Schnittholz, Holzwerkstoffe, Papier und Pappe werden jährlich rund 220.000 Tonnen CO2 dem Kohlenstoffkreislauf mit einer positiven Wirkung auf das Klima entzogen.

 

Wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region

Durchschnittlich vergeben die Forstämter Aufträge an Unternehmen im Umfang von ca. 5,5 Mio € pro Jahr, von denen  sich 90 % direkt in der Region befinden. Die fast 100 Arbeitsplätze wiegen viel in der strukturschwachen Region.

Durch Waldumbauinvestitionen von ca. 2 Mio. €  in den letzten fünf Jahren entstanden 600 ha neue Laubmischwälder mit Schwerpunkt standortheimischer Buchenwälder. Nach dem Sturm „Kyrill“ 2007 wurden auf den entstandenen Freiflächen fast 100 ha Eichenwälder neu begründet.

Die Forstwege werden als betriebliches Erschließungsnetz im großen Waldgebiet Solling und als unverzichtbares Wander- und Freizeitwegesystem für Tausende von Besuchern mit ca. 1 Mio. €  pro Jahr unterhalten.