WdJ 2016

Schwarzstorch

Seit den 80 er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist der Schwarzstorch zurück im Frankenwald. Sein Bestand hier ist nicht nur stabil, er hat es vielmehr mit einer für Deutschland einmaligen Siedlungsdichte zu einer Art „Wappenvogel des Frankenwalds“ gebracht.

Der Schwarzstorch ist eine herausragende Waldart und steht für große, unzerschnittene Waldgebiete mit sauberen Gewässern, extensiv genutzten Freiflächen und naturnaher Waldbewirtschaftung. Im Gegensatz zum Weißstorch ist er ein scheuer Kulturflüchter, der vor allem während der Brut- und Aufzuchtzeit sehr störungsempfindlich ist.

Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) haben eine örtliche Initiative von Vogelschützern und Forstleuten im Frankenwald aufgegriffen und in den Jahren 2011 bis 2014 eine systematische Kartierung von Schwarzstorchbrutpaaren zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) durchführen lassen. Dieses Gemeinschaftsprojekt erbrachte herausragende Ergebnisse für alle Waldbesitzarten.

Schwarzstorch (Andreas Ebert)

Die im Vergleich zu anderen Brutgebieten hohe Dichte mit Abständen zwischen den Horsten von nur 1 bis 2 Kilometern ist wahrscheinlich auf die idealen Bedingungen für den Schwarzstorch im Frankenwald mit sehr kurzen Wegen zwischen geeigneten Brutplätzen und den zahlreichen Bächen als Nahrungsbiotope zurück zu führen.

Dem Schutz und der Erhaltung dieser Bedingungen dienen eine naturnahe Waldbewirtschaftung und gezielte Maßnahmen:

-          Gezieltes Belassen möglicher Horstbäume (breitkronige Laubhölzer, kronengebrochene Nadelbäume)

-          Horstschutzzonen um bekannte Horste (keine Veränderungen im engeren Umfeld, keine forstlichen Maßnahmen in der weiteren Zone während der Brut und Aufzucht)

-          Naturnahe Erhaltung von Quellen, Bächen, Floßteichen als Nahrungsbiotope

-          Schulung und Sensibilisierung aller im Wald Beschäftigten.