WdJ 2016

Wiesentäler

 

Als besondere Kleinode in der ansonsten waldreichen Landschaft des Sollings bestechen die Wiesentäler: sie öffnen die Landschaft und bieten strukturreiche Vielfalt. Vom Frühjahr bis in den späten Sommer hinein sind die Hänge übersät mit vielen verschiedenen Farben. Von frischem Grün über leuchtend Gelb bis zu tiefroten Tupfern reicht die Farbpalette der Wiesenblumen. Der Ruf des Kuckucks schallt im Frühsommer durch die Täler und im Hochsommer zischen dem Besucher pfeifend die Mauersegler um die Ohren. 

Meist laufen die Täler entlang eines Fließgewässer fast sternförmig von der Mitte des Sollings zum Rand des Mittelgebirges. Begründet ist dieser Zusammenhang durch die früheren Bewirtschaftungsweisen der Wiesentäler. Die tiefgründigen Böden in den Tallagen weisen nährstoffreiche Böden auf. Für eine Ackernutzung zu steil, zu nass oder auch mal zu trocken, bewirtschaftete man viele dieser Flächen seit jeher als Grünland mit Vieh.

Unterschiedliche Wiesenformen sind entstanden, weil auch die Täler nicht alle den gleichen Standort haben. Noch heute beherbergen sie eine überaus reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt. Daher sind einige Wiesentäler, wie z.B. das Hellental, unter besonderen Schutz gestellt. Zur Erhaltung und Wiederherstellung sind Schutz- und Pflegemaßnahmen notwendig. Diese fördern zum Beispiel den Erhalt von orchideenreichen offenen Hängen im Hasselbachtal oder gewährleisten den Schutz borstgrasreicher Wiesengesellschaften im Hellental. Die Niedersächsischen Landesforsten unterstützen gemeinsam mit dem Naturpark Solling-Vogler Landwirte bei der extensiven Beweidung in den häufig entlegenen und schwer zu bewirtschaftenden Wiesentälern. Ziel ist es, diese auch weiterhin für ein attraktives Landschaftsbild offen zu halten und gleichzeitig für den Naturschutz zu fördern.

 

Mehr Infos erhalten Sie unter  www.naturpark-solling-vogler.de (NATUR>Lebensräume).