Jagd
Im waldreichen Frankenwald steht von alters her die Jagd auf Schalenwild im Vordergrund. Rehwild ist flächig überall vertreten. Schwarzwild war zwischen den 50er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nahezu vollständig verschwunden, hat sich danach aber – wie überall in Nordbayern – stark ausgebreitet. Seit etwa zehn Jahren hat es auch die höheren Lagen des Frankenwaldes vollständig und ganzjährig besiedelt.
Das Rotwildvorkommen im Frankenwald hat sich lange Zeit auf die Randgebiete zur damaligen DDR (Rückzugsgebiet „Niemannsland“) beschränkt. Seit der Grenzöffnung nimmt der Rotwildbestand zu und befindet sich im ständigen Austausch mit Thüringen.
Niederwild spielt vor allem in den unteren Lagen des Frankenwaldes eine Rolle. Der Feldhasenbesatz ist leicht rückläufig, beim Federwild hat im Wesentlichen nur die Jagd auf Stockenten eine Bedeutung. Die Jagd auf Raubwild und bejagbare Rabenvögel steht deshalb auch vergleichsweise eher im Hintergrund.
Jagd ( BaySF / FB Rothenkirchen)
Die Jagdausübung im Staatswald des Frankenwaldes erfolgt bis auf wenige Flächen, die verpachtet oder abgegliedert sind, durch die Forstbetriebe Rothenkirchen und Nordhalben mit Unterstützung zahlreicher Jagdgäste aus der Region. Aufgrund der Vielzahl der Grundbesitzer in Land- und Forstwirtschaft gibt es nur wenigenichtstaatliche Eigenjagden. Den größten Anteil an der Jagdausübung haben die Gemeinschaftsjagden der Gemeinden im Frankenwald.
Neben ihrer Bedeutung für die Land- und Forstwirtschaft in der Region trägt die Jagd im Frankenwald in erheblichem Umfang zur gesunden Ernährung der Menschen in der Region bei. Das bei der Jagd erlegte und professionell bereitgestellte Wildbret geht überwiegend frisch an die heimische Gastronomie, aber auch an viele örtliche Haushalte. Mit seiner Herkunft aus den schonend und nachhaltig bejagden, naturnahen Frankenwaldrevieren ist es bestes Beispiel für gesunde, wohlschmeckende Nahrung regionaler Herkunft. Auch aus ethischen Beweggründen wenden sich immer mehr Menschen dem bevorzugten Fleischkonsum aus natürlicher Herkunft ohne Tierhaltung zu.