WdJ 2016

Glashütte

Glas fasziniert Menschen seit jeher. Zur Glasherstellung benötigt man Quarzsand, Wasser und reichlich Holz. Holz ist zum einen notwendig zur Glasschmelze, aber noch mehr um das Flussmittel Pottasche zu erzeugen. Dieser weiße, körnige Stoff, ein Kaliumkarbonat, wird durch Waschen und Verdampfen von Asche gewonnen. Vor der Entdeckung der Kalisalze brauchte man diesen, um die Schmelztemperatur des Quarzes von 1.700°C auf rund 1.200°C abzusenken.

Der Frankenwald war und ist reich an Holz. Deshalb errichten drei Glasmeister aus Lauscha in Thüringen 1661 eine Glashütte im Tal der Kleinen Tettau im Frankenwald. Daraus wurde die spätere „Ewerhitt“, die Oberhütte, nahe der sächsischen Grenze. Nach weiteren Waldrodungen und der Ansiedelung von Arbeitern entstand allmählich der Ort Kleintettau. 1785 wurde mit der Alexanderhütte eine weitere Glashütte gegründet, die sogenannte „Interhitt“ (Unterhütte). Noch heute ist mit der Firma Heinz-Glas in Kleintettau eine der Gründerfamilien im Wirtschaftsleben präsent.