WdJ 2016

Aktuelles

Sturmtief „Friederike“ hat auch den sächsischen Wald schwer getroffen

Rund 1 Million Festmeter Schadholz in sächsischen Wäldern

Äußerste Vorsicht beim Betreten des Waldes

Am Nachmittag des 18. Januar fegte das Okantief „Friederike“ mit Windgeschwindigkeiten bis zu 186 km/h durch Deutschland. Friederike warf dabei etwa eine Million Festmeter Holz in den sächsischen Wäldern zu Boden. Das sind  weit über eine halbe Million Bäume.

Eindrücke – Sturmschäden im Wermsdorfer Wald  und erste Aufräumarbeiten (Foto: Uwe Lange)Eindrücke – Sturmschäden im Wermsdorfer Wald und erste Aufräumarbeiten (Foto: Uwe Lange)

Allein im sächsischen Landeswald wird mit einer Menge von rund 650 000 Festmetern Schadholz gerechnet. Weitere 300.000 Festmeter beklagen private und kommunale Waldbesitzer. Zum Vergleich: Der reguläre Holzeinschlag im sächsischen Wald liegt bei 2,3 Millionen Festmeter, der im Landeswald bei 1,3 Millionen jährlich.

Schwerpunkte der Schäden liegen Sächsischen Tief- und Hügelland.

Im Unterschied zum Herbststurm „Herwart“ richtete „Friederike“ die größten Schäden im im Tief- und Hügelland, insbesondere in den nördlichen und nordwestlichen Forstbezirken Sachsens, an. Schwerpunkte der Schäden liegen im Nadelholz. Im Gegensatz zu „Herwart“, wo hauptsächlich Fichten betroffen waren, liegen jetzt vor allem Kiefern. Auch Laubholz ist teilweise betroffen. Die Sturmwürfe von „Herwart“ mit seinen etwa 700 000 Festmetern befinden sich derzeit noch in der Aufarbeitung.

Bei „Kyrill“ im Januar 2007 waren in Sachsen rund 1,8 Millionen Festmeter Schadholz angefallen. „Herwart“ und „Friederike“ erreichen kurz hintereinander zusammen annähernd diese „Rekordmenge“.

„Wir haben es hier mit einer Katastrophe für die sächsische Wald- und Forstwirtschaft zu tun, deren Bewältigung gemeinsame Anstrengung bedarf“, so Staatsminister Thomas Schmidt. „Der Holzeinschlag im Staatswald wird sich im Jahr 2018 auf die Aufarbeitung des Sturmholzes konzentrieren. Für die Beräumungsarbeiten werden auch in den nächsten Wochen und Monaten Waldwege zur Aufarbeitung und für den Abtransport des Schadholzes benötigt. Dadurch kann es zu Einschränkungen für die Waldbesucher kommen. Ich bitte die Bürger, diese notwendigen Wege- und Waldsperrungen unbedingt zu beachten. Es besteht Lebensgefahr! Durch den Sturm vorgeschädigte Bäume können auch Tage später ohne Wind noch umstürzen.“

Eindrücke – Sturmschäden im Wermsdorfer Wald  und erste Aufräumarbeiten (Foto: Matthias Stahn)Eindrücke – Sturmschäden im Wermsdorfer Wald und erste Aufräumarbeiten (Foto: Matthias Stahn)

„Wegen der warmen Witterung wird die Aufarbeitung des Schadholzes nun ein Wettlauf mit der im Frühjahr beginnenden Käfersaison. Dabei werden wir die Privat- und Körperschaftswaldbesitzer gemeinsam mit den forstlichen Unternehmen nicht allein lassen“, so Minister Schmidt. Aufgrund der großen Unfallgefahr bei der Aufarbeitung des oft unter Spannung stehenden Sturmholzes wird dringend empfohlen, das Holz von professionellen Betrieben unter Einsatz von Maschinen aufarbeiten zu lassen. Im Privatwald sollte nicht selbst Hand angelegt werden. Private und körperschaftliche Waldeigentümer haben die Möglichkeit, sich zur Beseitigung von Sturmschäden durch die Revierförster beraten zu lassen. Bei Bedarf können sie auch direkt bei der Beseitigung der Schäden unterstützt werden.

Eindrücke – Sturmschäden im Wermsdorfer Wald  und erste Aufräumarbeiten (Foto: Uwe Lange)Eindrücke – Sturmschäden im Wermsdorfer Wald und erste Aufräumarbeiten (Foto: Uwe Lange)

Broschüre „Bewältigung von Schadereignissen im Wald“:

https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/23871

www.wald.sachsen.de

www.sachsenforst.de

https://www.smul.sachsen.de/aufraeumarbeiten-im-colditzer-forst-sind-gestartet-24419.html