WdJ 2016

Hätten Sie´s gewusst?

Wussten Sie schon: Wenn´s rumst, ist die AVUS dicht (Folge 1)

Von Elmar Kilz

 

Wenn in Berlin Bomben aus dem 2. Weltkrieg gefunden oder illegale Böller beschlagnahmt werden, müssen diese gesammelt und gesprengt werden. Und wo? Richtig, im Grunewald. Dort existiert seit dem 2. Weltkrieg ein Sprengplatz, der erst von den Alliierten, heute von der Berliner Polizei betrieben wird.

 

Sprengplatz Grunewald

Foto: © Colin Smith und lizenziert unter http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

 

Meist mittwochs werden die gesammelten Funde in einer oder mehreren Großsprengungen vernichtet. Dazu wird der Wald rund um das Gelände weiträumig mit einer  Hundertschaft der Bereitschaftspolizei  gesperrt. Die Polizisten verstecken sich während der Sprengung in sog. „Einmannbunkern“.

 

Sogar der Verkehr auf der AVUS wird für 10 Minuten angehalten. Dann gibt es einen großen Knall, manchmal fliegen auch Trümmerstücke durch die Gegend und dann ist schon alles wieder vorbei – bis zum nächsten Mittwoch.

Das Ganze spielt sich im Erholungswald ab, der gleichzeitig Landschaftsschutzgebiet und EU-FFH-Gebiet ist,  ein Relikt aus dem Kalten Krieg und der geteilten Stadt, das sich eigentlich dank besserer Möglichkeiten längst überlebt haben sollte.

Aber auch diese Aufgaben erfüllt der Grunewald nach dem Willen des Eigentümers, der Stadt Berlin…