WdJ 2016

Hätten Sie´s gewusst?

Wussten Sie schon: Der Grunewald sitzt auf einem Gasspeicher (Folge 2)

Von Elmar Kilz

Unter massiven Ton-, Salz- und Kalkschichten lagern Gasvorräte für Berlin. Ein riesiger natürlicher Poren- oder Aquiferspeicher erstreckt sich unter einem Gebiet westlich des Berliner Olympiastadions, bis in den Grunewald und die anliegenden Gewässer.

Ursprünglich war der Berliner Erdgasspeicher für die Versorgung West-Berlins geplant. Seit 1992 dient er vor allem dazu, saisonale Verbrauchsschwankungen auszugleichen. In der wärmeren Jahreszeit von Mai bis Oktober wird Erdgas über Bohrleitungen etwa 1.000 Meter tief in die Poren des Gesteins gepresst und eingespeichert. Wenn die Temperaturen sinken und der Bedarf an Erdgas zur Wärmeversorgung steigt, wird es gereinigt und über die Bohrleitungen wieder nach oben transportiert. Auch daran - wie beim Berliner Wasser - ist zu merken, dass Berlin lange auf Selbstversorgung gesetzt hat.

Betrieben wird der Speicher von der Gasag-Tochter Berliner Erdgasspeicher GmbH & Co. KG.

Außer den streng bewachten und fast wie Militäranlagen gesicherten Einfüllstationen im Wald ist davon oberirdisch dank dicker Tonschichten über dem Gas nichts zu bemerken.

 

 

Gasspeicher im Grunewald

Foto: Regelmann

 

 

Modell eines Poren- oder Aquiferspeicher unter dem Grunewald

Foto: GASAG